Den ÖPNV von den Fahrgästen aus denken!

LandesvorstandPressemeldungen

Stellungnahme zur ÖPNV-Strategie der Bayerischen Landesregierung:

Am 9.12.2022 hat die Bayerische Staatsregierung ihre ÖPNV-Strategie vorgestellt. Sie will in den nächsten acht Jahren die Zahl der Nutzer:innen verdoppeln. Bei der Vorstellung der Strategie fehlten leider VertreterInnen von Beschäftigten und Fahrgästen.

Und genau daran hakt auch die Strategie. Seit dem 9-Euro-Ticket wissen alle, wie eine Strategie aussehen muss, die schnell mehr Fahrgäste in den ÖPNV bringt. Die Preise müssen attraktiv sein und es muss ein einheitliches Ticket geben, das kein großes Suchen nach dem richtigen Preis erfordert. Mit dem 49-Euro-Ticket gibt es ein attraktives Angebot für alle Pendler:innen, die regelmäßig mit dem ÖPNV über größere Entfernung pendeln. Es fehlen Angebote für alle die nicht so regelmäßig fahren und ein Sozialticket für wirtschaftlich schwache Menschen.

Und wir brauchen eine Strategie für den ÖPPNV und eine Verkehrswende, die schnell Entlastung für die Menschen bringt, die in den Ballungsgebieten besonders unter den Belastungen des Autoverkehres leiden. Und das bedeutet Anreize gerade kurze Strecken zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem ÖPNV zurückzulegen.

DIE LINKE. Bayern fordert zusätzlich zum 49-Euro-Ticket auf Bundesebene attraktive Tickets für ganz Bayern:
- ein 29-Euro-Bayern-Monatsticket, das 30 Tage ab Kaufdatum gültig ist
- ein 9-Euro-Bayern-Monatsticket für Schüler:innen, Student:innen und wirtschaftlich schwache Menschen, das 30 Tage ab Kaufdatum gültig ist
- ein 10-Euro-Bayern-Wochenticket, das 7 Tage ab Kaufdatum gültig ist
- ein 3-Euro-Bayern-Tagesticket

Durch diese Tickets wird die Attraktivität des ÖPNV steigen und durch den Mehrverkauf erhebliche Mehreinnahmen generieren. Und es wird mehr Druck auf die Lokalpolitik ausgeübt, den ÖPNV überall auszubauen. Steigende Nachfrage muss durch zusätzliche Angebote ergänzt werden. Eine zusätzliche Finanzierung sollte über Citymauts in den Großstädten und höhere Parkgebühren erfolgen.

Und zur Umsetzung einer Strategie, die mehr Verkehr in den ÖPNV bringt, gehört es, die Arbeitsplätze im ÖPNV attraktiv zu machen. Eine Förderung der Ausbildung zum Lokführer, Busfahrer, Zugbegleiter, Dispatcher oder eines der anderen Berufsbilder in und um den Nahverkehr durch das Land und die Arbeitsagentur gehört dazu ebenso wie sanitäre Anlagen an den Pausenplätzen.