Die Linke Bayern warnt vor neuem Ladenschlussgesetz: „Ein Angriff auf Sonntagsruhe und Beschäftigte“
Die Linke Bayern übt scharfe Kritik an der geplanten Reform des Ladenschlussgesetzes, das am heutigen Donnerstag in zweiter Lesung beraten und noch im Juli im Bayerischen Landtag beschlossen werden soll. Der Gesetzentwurf der Staatsregierung sieht unter anderem vor, dass Kommunen die Möglichkeit bekommen, sich eigenständig zu „Ausflugsorten“ zu erklären – und dann an bis zu 40 Sonntagen im Jahr die Geschäfte öffnen dürfen.
Sarah Vollath, MdB und Landessprecherin der Linken Bayern, reagiert empört: „Diesen Angriff auf die Rechte der Angestellten werden v.a. Frauen zu spüren bekommen, die den Großteil der Beschäftigten im Einzelhandel stellen. Denn es werden die schlecht bezahlten Verkäuferinnen sein, die die Sonntagsschichten fahren müssen. Und sich am Ende auf noch weniger Gehalt einstellen dürfen, wenn mit längeren Öffnungszeiten trotzdem nicht mehr verkauft wird.“
Die Kritik kommt nicht nur von linker Seite: Auch die Allianz für den freien Sonntag, ein breites Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften und Sozialverbänden, stellt sich gegen die Aufweichung des Sonntagsschutzes. Auf ihrer Website warnen sie vor Wettbewerbsverzerrung und dem Verlust von Arbeitsplätzen.
Mechthild Greim, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Christ*innen in der Linken, ergänzt: „Der freie Sonntag ist nicht vom Himmel gefallen, er wurde hart erkämpft. Dass ausgerechnet die CSU – die sich sonst so gerne als christlich inszeniert – jetzt das Recht auf einen ruhigen Sonntag angreift, ist schon eine Farce.“
„Und wenn der freie Sonntag im Einzelhandel erst gestürzt ist, zieht die Industrie irgendwann nach. Da stellen wir uns quer. Wir stehen an der Seite der Beschäftigten, nicht der Konzerne“, ergänzt Martin Bauhof, Landessprecher der Linken in Bayern.
