Ländliche Regionen in Bayern brauchen mehr Wirtschaftsförderung

Kathrin Flach Gomez, Landessprecherin

Das Bayerische Landesamt für Statistik hat heute Zahlen zum wirtschaftlichen Wachstum in Bayern im Zeitraum von 2010 bis 2020 veröffentlicht. Danach gibt es größere Unterschiede im Wirtschaftswachstum zwischen den Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen.

Kathrin Flach Gomez, Landessprecherin der LINKEN. Bayern, erklärt dazu: „Oberbayern hat mit 42 Prozent weiterhin ein stärkeres Wachstum als die Oberpfalz mit 38,2 Prozent. Kreisfreie Städte haben ein drei Prozent höheres Wachstum als die Landkreise. Damit geht die Schere beim Wachstum weiter auseinander.

Besonders deutlich wird dies, wenn man sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bezogen auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner anschaut. Dies beträgt in den kreisfreien Städten im Schnitt 71.133 Euro, in den Landkreisen nur 37.648 Euro. Spitzenreiter beim BIP pro Kopf ist Ingolstadt mit 122.410 Euro. Damit ist das BIP hier mehr als dreimal so hoch wie im Landkreisschnitt.“

„Diese Zahlen zeigen deutlich die weiterhin verfehlte Wirtschaftspolitik Bayerns, die sehr auf die ohnehin wirtschaftlich starken Städte und Ballungszentren ausgerichtet ist. Damit bleibt auch der Zuzug in die Zentren weiterhin hoch, mit den Konsequenzen der weiter steigenden Mieten, des Wohnungsmangels und der hohen Verkehrsbelastung. Die ländlichen Regionen fallen dagegen weiter zurück. Hier muss dringend umgesteuert werden, denn sogar in der Bayerischen Verfassung steht seit einem Volksentscheid von 2013 im Artikel 3: „Er [der Freistaat Bayern] fördert und sichert gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern, in Stadt und Land.“, so Flach Gomez.