Liebe Genoss:innen,
dieses Wochenende finden auch in Bayern an vielen Orten Ostermärsche statt. In der Filebox der LINKEN stehen zahlreiche Materialien zum Theme Frieden zum Download bereit.
Die Inflationsrate ist auf über 7 Prozent gestiegen. Wirtschaftsexperten fordern, dass die Kosten von denen getragen werden, die es sich leisten können: Steuerexperte Stefan Bach vom DIW schlägt vor, Erbschaften und hohe Vermögen zu belasten. Damit ließen sich jährlich 30 bis 40 Mrd. Euro einnehmen. Der LBBW Chefvolkswirt Moritz Kraemer schlägt eine Neueinführung des Solidaritätszuschlags: Die obersten 10 Prozent der Einkommen würden belastet. In Deutschland ist die Einkommensungleichheit höher als im europäischen Durchschnitt.
Die Löhne der Beschäftigten steigen kaum und werden von steigenden Preisen aufgefressen (die Tarifrunde 2021 hat real ein Minus von 1,4 % erbracht), erreichen die Dividenden der börsennotierten Konzerne Höchststände. 2022 gehen mit insgesamt 60,6 Mrd. Euro rund 40 Prozent mehr Dividenden an die Anleger*innen. Allein die Ausschüttungssumme im DAX steigt von unter 35 Mrd. Euro auf über 50 Mrd. Euro – angetrieben von Rekordausschüttungen bei den Autobauern Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen, die insgesamt knapp 13 Mrd. Euro an ihre Aktionäre überweisen (Mercedes-Benz: 5,35 Mrd. Euro; BMW: 3,82 Mrd. Euro; VW: 3,77 Mrd. Euro). Kürzungen von Dividenden gibt es 2022 keine. Fast die Hälfte der Unternehmen hebt die Dividende prozentual zweistellig an – Spitzenreiter: Puma (+350%), Mercedes-Benz (+270%), BMW (+205%) und Covestro (+162%).
Ein Grund für die hohen Dividenden: Die Konzerne investieren nicht mehr, die Gewinne steigen nahezu kontinuierlich. 2020 wurden 3,4 Prozent der Gewinne investiert (netto). 1991 waren es noch fast 50 Prozent. Die Ausschüttungen stiegen von 2009 bis 2020 um 85 Prozent. Die Interessen der Beschäftigten und der Gesellschaft geraten dadurch unter die Räder.
Frieden! Мир!
Für den Landesverband
Martin Böck
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