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DIE LINKE. fordert Substitution als Notfallversorgung

Uwe Schildbach, Titus Schüller

Hilferuf der Drogenhilfe aus Mittelfranken: Mit großer Sorge blicken wir gerade auf die derzeitige Situation von schwerstkranken opiatabhängigen Menschen in Mittelfranken. Der Coronavirus Covid-19 sorgt dafür, dass es zu massiven Engpässen in der Versorgung mit Suchtstoffen für Abhängige kommt.

Hilferuf der Drogenhilfe aus Mittelfranken

Mit großer Sorge blicken wir gerade auf die derzeitige Situation von schwerstkranken opiatabhängigen Menschen in Mittelfranken. Der Coronavirus Covid-19 sorgt dafür, dass es zu massiven Engpässen in der Versorgung mit Suchtstoffen für Abhängige kommt.

Substitutionsvergabestellen sind in den vergangenen Jahren bereits in eine Situation der regionalen Unterversorgung gerutscht und oft bis zum Rande des Möglichen ausgelastet. Auf sie wird der Druck extrem zunehmen und zugleich sind sie davon bedroht geschlossen zu werden, wenn es zur Ansteckung mit Covid-19 kommt.

Zugleich fahren die Versorgungssysteme für Abhänge ihre Angebote deutlich herunter, oder stellen diese vorübergehend ein. Dies trifft aktuell insbesondere Opiatabhängige die derzeit nicht substituiert werden.

Es wird für eine Vielzahl von Drogenkonsument*innen zu kritisch verlaufender und unbegleiteter Entzugssituationen kommen, insbesondere für Immungeschwächte und Co-Erkrankte. Entzüge können für Betroffene lebensbedrohliche Ausmaße einnehmen.

In dieser sich ausbreitenden Notlage für Betroffene und Angehörige ist es wichtig, Notfallversorgungsangebote aufzulegen die das Schlimmste verhindern helfen und zugleich medizinisch vertretbar sind. Notfall-Substitution ist an dieser Stelle das Mittel der Wahl. Unbürokratische medizinische Vergabe von Ersatzstoffen wie Buprenorphin oder Buvidal-Depotspritzen können Entzugserscheinungen lindern und ggf. Leben retten.

Aus diesem Grund bitten wir Herrn Bezirktagspräsidenten Kroder, z.B. im Rahmen einer dringlichen Anordnung, den von der Nürnberger Drogenhilfe mudra e.V. und Lilith e.V. erarbeiteten Konzeptentwurf „Notfallsubstitution“, wie die Stadt Nürnberg auch, zu unterstützen.

Ferner möge sich der Bezirk Mittelfranken dafür einsetzen, dass das Konzept „Notfall-Substitution“, welches derzeit zur Bearbeitung bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KBV) liegt, schnellstmöglich auf den Weg zu bringen.