Abschiebungen traumatisieren

Ates Gürpinar, Landessprecher der bayerischen LINKEN, zeigt sich erschüttert über den jüngsten Abschiebeversuch der Ausländerbehörde Oberbayern. Bei dem Versuch, eine fünfköpfige Familie abzuschieben, wurde ein noch nicht mal zweijähriges Mädchen offenbar schwer traumatisiert.

„Ich bin zutiefst bestürzt über das offenbar regelwidrige und unmenschliche Verhalten der bayerischen Behörden, das erst in letzter Minute durch ärztliches Eingreifen gestoppt werden konnte. Meine Hochachtung gilt Herrn Nowotny, der sich als Kinderarzt bereits seit längerer Zeit gegen dieses Treiben engagiert und nun eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt hat.

Die Ausländerbehörde scheint sich überhaupt nicht bewusst zu sein, welche psychischen Schädigungen ihr rigoroses Verhalten auslöst. Viele Menschen, die zu uns kommen, sind bereits traumatisiert. Dafür gibt es hier viel zu wenige Therapieplätze. Dass durch Abschiebungen neue Traumata entstehen, ist an Unmenschlichkeit nicht mehr zu überbieten.“