Frequenzentzug für M94.5 zerstört ein Stück Münchner Radiokultur

Nicole Gohlke, Münchner Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE bedauert die heutige Entscheidung des Medienrates der bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) zutiefst: „Mit dem UKW-Frequenzentzug für das Münchner Ausbildungsradio 94.5 zu Gunsten eines kommerziellen Rocksenders wird ein einzigartiger Münchner Radiosender in die Tiefen des Internets verbannt.

Junge Menschen konnten bisher bei M94.5 unter professionellen Bedingungen ihr Handwerk erlernen und auf UKW-Frequenz senden. Es ist eine ganz besondere Erfolgsgeschichte, die der Sender als Aus- und Fortbildungskanal in seiner 20 jährigen Geschichte geschrieben hat. Umso bedrückter macht es mich, dass mit der Entscheidung des Medienrates der BLM diese Geschichte in dieser Form nicht weitergehen wird. Das Ausbildungsradio muss nun versuchen, sich auf dem umkämpften Digitalmarkt zu behaupten. Und dieser ist klein, weil nach wie vor dreiviertel aller jungen Menschen im klassischen Sinne Radio über UKW hören. 

Wem wurde mit dieser Entscheidung geholfen? Definitiv nicht den jungen Medientalenten und der Hörerschaft wohl auch nicht. Wer die größten Hits der 70er, 80er, und von heute, Scherzanrufe und10-minütige Baumarktwerbeblöcke hören möchte, hat dafür schon jetzt ein Überangebot. Im UKW-Bereich verschwunden ist mit der heutigen Entscheidung eine informative, kulturelle und musikalische Alternative zum kommerziell ausgerichteten Mainstream. Die Entscheidung zerstört ein Stück Münchner Radiokultur, die außerdem eine produktive Lernumgebungen für die Medienschaffenden von morgen darstellt.“