Keine Monster-Stromtrassen durch Bayern für schmutzigen Handel mit Kohle- und Atomstrom!
"Die privaten Netzbetreiber haben in Berlin die Routenvorschläge für den möglichen Verlauf von Stromtrassen, auch durch Bayern, vorgestellt. Es ist ein zweifelhafter Erfolg des Protestes der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, dass die Stromautobahnen für das Gelingen der Energiewende unter die Erde verlegt werden. Doch sind die Stromtrassen weiterhin völlig überdimensioniert und überflüssig, denn sie sollen Kohle- und Atomstrom transportieren und den Stromhändlern massive Profite sichern", erklärt Eva Bulling-Schröter, Bundestagsabgeordnete aus Ingolstadt, energie- und klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE und Mitglied im Landesvorstand DIE LINKE. Bayern.
"Bei den Stromtrassen handelt es sich um Handelskorridore, um Atom- und Kohlestrom aus Skandinavien und Osteuropa billig in den Süden Europas zu verkaufen. Mit der Energiewende in Deutschland hat das nichts zu tun. Die Zeche zahlen wir alle zweifach: 35 Milliarden Euro Netzausbaukosten werden über die Netzentgelte bei den Bürgerinnen und Bürgern abgerechnet. Zusätzlich müssen wir pro Trasse eine Schneise von 30 Metern Breite durch die Landschaft ertragen. Stattdessen braucht es einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien und einen nationalen Kohleausstieg bis spätestens 2035. Die Anträge für die zwei Stromautobahnen "Suedlink" und "Suedostlink", beide verlaufen durch Bayern, werden noch im März 2017 bei der zuständigen Bundesnetzagentur eingereicht. Der endgültige Verlauf der Stromtrassen wird erst 2020/21 feststehen, der erste Strom soll ab 2025 fließen.
DIE LINKE. Bayern fordert: Die Stromleitungen dürfen auf keinen Fall dafür genutzt werden, um schmutzigen Kohle- und Atomstrom durch Deutschland und Bayern zu transportieren. Bayern braucht mehr regionale, dezentrale Bürgerenergie aus Wind, Sonne und Biogas. Ohne einen nationalen Kohleausstieg bis spätestens 2035 wird die Energiewende in Deutschland zugunsten der großen Energiekonzerne weiter unnötig verschleppt. Die Bürgerinnen und Bürger aus Bayern müssen weiter ganz genau hinschauen, was die CSU zum Verlauf der Stromtrassen entscheidet, denn in der Heimat wird oft eines geredet - und dann in Berlin ganz anders entschieden."