LINKE fordert Bekenntnis und Geld für den Bahnverkehr

Wolfgang Schulz, Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand

„Bayern ist bei der Pünktlichkeit der Bahnen schlechter geworden. Erstmals rutscht die Quote unter 90% auf 88,1% und wäre wohl noch weit schlechter, wenn nicht Züge mit einer Verspätung mit bis zu sechs Minuten noch als pünktlich gewertet würden. Manch einer hat so trotz „pünktlicher“ Ankunft seinem Anschlusszug schon hinterher gewunken“, erklärt Wolfgang Schulz, Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand der LINKEN. Bayern, zu den von der Bayerische Eisenbahngesellschaft vorgelegten Pünktlichkeitszahlen für 2022.

Schulz weiter: „Die zunehmende Unpünktlichkeit ist gemeinschaftliches Versagen von Bund, Land, der DB und den privaten Bahnen. Der Bund spart bei der Infrastruktur, das Land spart und bestellt zu wenig und zu kurze Züge, die DB, geführt wie ein privater Konzern und die Privatbahnen sparen – und alles geht zu Lasten der Fahrgäste. Trauriger Spitzenreiter bei der Unpünktlichkeit ist das Netz Alex-Nord der Länderbahn mit einer Pünktlichkeit von nur 68,6 Prozent. Hinzu kommen strategische Fehler. In München wird trotz aller Warnungen weiter am Milliardengrab Zweite Stammstrecke gebaut, während die Infrastruktur auf dem Land verrottet.

So wird das Ziel, mehr Menschen für die Bahn zu begeistern, verfehlt. Auch bei der besten Innovation, dem 49-Euro- beziehungsweise Deutschlandticket, mit dem endlich die 75 Verkehrsverbünde mit ihren jeweils eigenen Tickets, Preisen und Beförderungsbedingungen überwunden werden konnten, gibt es weiter Streit zwischen Bund und Länder bei den Kosten und Bayern ist auch hier ein großer Bremser.“

DIE LINKE. Bayern fordert deshalb endlich ein klares Bekenntnis zu einem bezahlbaren und perspektivisch kostenlosen ÖPNV in öffentlicher Hand mit ausreichendem und anständig bezahltem Personal. Zum flächendeckenden Ausbau der Bahn gehören in Bayern insbesondere die Elektrifizierung und der zweispurige Ausbau. Auch wenn dies Geld kostet, hilft es doch gleichzeitig die Umwelt zu schonen, ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe und die Folgekosten des Individualverkehrs deutlich zu senken.