Zweckgebundene Mittel gefährden die Freiheit der Wissenschaft

„Nur auf den ersten Blick mag es positiv wirken, dass die Hochschulen im Jahr 2015 mehr Geld zur Verfügung hatten - sieht man allerdings nach, wo die Gelder herkommen, dann ist die Freude schnell verflogen“, kommentiert Nicole Gohlke, hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zu den Hochschulfinanzen. Nicole Gohlke weiter:

„Die Zuwächse kommen nicht etwa aus zusätzlichen Mitteln für die Grundfinanzierung. Sie stammen aus unternehmerischen Tätigkeiten, Vermögen oder Drittmitteln. Diese Mittel fließen größtenteils zweckgebunden, was die Freiheit der Wissenschaft gefährdet. Eine langfristige Planung ist den Hochschulen auf dieser Basis nicht möglich. In der Folge fließen inzwischen sehr viel Arbeit und Zeit an Hochschulen in die Akquise zusätzlicher Gelder und Projekte, statt in Lehre oder Forschung.

Die Konsequenzen spüren die Mitglieder von Hochschulen schon seit Jahren. Beschäftigte in der Wissenschaft hangeln sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten, die Betreuungsrelation wird für die Studierenden immer schlechter, Seminare und Hörsäle platzen aus allen Nähten. Diese Probleme werden sich nur durch eine bedarfsgerechte Grundfinanzierung der Hochschulen lösen lassen, für die der Bund kontinuierlich Verantwortung übernehmen muss.“