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Eklat im Bezirk Oberbayern: AfD will Täter statt Opfer des Faschismus gedenken

Prof. Dr. Klaus Weber

Beim Treffen der Fraktionsvorsitzenden im oberbayerischen Bezirkstag machte Prof. Dr. Klaus Weber von der LINKEN den Vorschlag, im Jahr 2021 oder 2022 gemeinsam einen Besuch in der Gedenkstätte des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz zu machen. Als Begründung nannte er die von den Nazis Vernichteten, unter denen sich auch bayerische Juden, Kommunisten und andere Verfolgte befinden. AfD-Bezirksrat Rainer Groß (Mitarbeiter der Bayerischen Landesbank)  erwiderte darauf: „Dann können wir auch nach Tannenberg fahren“.

Zu Tannenberg gibt es zwei historische „Daten“: Tannenberg auf dem Kniebis im Scharwald war im Jahr 1940 das Führerhauptquartier für Adolf Hitler; Tannenberg war auch der Schauplatz einer deutsch-russischen Schlacht im Ersten Weltkrieg, bei der die Deutschen den Sieg davontrugen.

Mit der Verhöhnung der Opfer der deutschen Faschisten und dem Wunsch, anstatt Auschwitz einen Ort aufzusuchen, der für deutsche Militaristen und die Nazi-Anhänger bedeutsam ist, zeigt die AfD, dass sie der Leitlinie ihres Parteivorsitzenden folgen will, der meinte: „Hitler und der Nationalsozialismus waren nur ein Vogelschiss in der 1000-jährigen deutschen Geschichte“.

Die SPD-Vertreterin Irmard Hofmann hatte volles Verständnis für den AfD-Kollegen und nahm ihn in Schutz mit den Worten: „Wer hat denn angefangen mit der Provokation?“ Die SPD wird erklären müssen, wieso der Wunsch, gemeinsam Auschwitz zu besuchen, eine Provokation sein soll. Der zweite AfD-Vertreter dagegen bekundete seinen Wunsch an der Fahrt teilzunehmen.

DIE LINKE wird im Bezirkstag einen Antrag stellen, um zu überprüfen, ob Rainer Groß nach Art. 13 der Bezirksordnung sich nicht „als unwürdig“ erwiesen hat, sein Amt weiter auszuführen.